Situation

HiTech Health, ein renommiertes Auftragsentwicklungs- und Fertigungsindustrie-Unternehmen, hat in Galway, Irland, eine neue Produktionsstätte für sterile Zell- und Gentherapien errichtet. Vor der Aufnahme des Betriebs musste HiTech Health sicherstellen, dass die Umgebung nicht die Ursache für ein potenzielles Kontaminationsereignis sein würde. Baumaterialien und Mitarbeiter können Mikroorganismen hinterlassen, die trotz Einhaltung ordnungsgemäßer Reinigungsprotokolle in Zukunft potenzielle Gefahren darstellen können. Eine schnelle, validierte und umfassende Lösung war erforderlich, um Bedenken auszuräumen und kostspielige, vermeidbare Rückschläge für HiTech Health, seine Kunden und Patienten zu vermeiden. Insgesamt mussten etwa 300 Kubikmeter behandelt werden.

Lösung

Das Team des Bioquell Rapid Bio-Decontamination Service (RBDS) von Ecolab wurde beauftragt, nach Abschluss der Bauarbeiten in allen klassifizierten Produktionsbereichen eine Biodekontamination mit Wasserstoffperoxiddampf durchzuführen.​​​​​​​ Dadurch wurde sichergestellt, dass die Einrichtung den klinischen Betrieb mit einer Hintergrundkeimbelastung von Null aufnahm, da jede exponierte Oberfläche während eines Biodekontaminationszyklus eine sporizide Abtötung von 6-log erfährt.​​​​​​​ Es wurde beschlossen, die gesamte Anlage als eine einzige Biodekontaminationszone zu behandeln, um die Möglichkeit einer Kreuzkontamination zwischen benachbarten Zonen auszuschließen. Die Einrichtung umfasst zwei Laboratorien der Klasse B, die durch verschiedene Bereiche der Klassen C und D unterstützt werden. Alle offenen aseptischen Arbeiten werden in biologischen Sicherheitswerkbänken (BSC) der Klasse A durchgeführt. Die Intervention durch Bioquell RBDS war der letzte Schritt im Bauprozess, bei dem alle Arbeiten abgeschlossen und alle Geräte installiert und in Betrieb genommen wurden, bevor die Biodekontamination vor Ort durchgeführt wurde.

Zum Verfahren: Die Bioquell Wasserstoffperoxid-Dampfgeneratoren (HPV) wurden zusammen mit einem Echtzeitsensor zur Aufzeichnung der wichtigsten Zyklusparameter – Temperatur, Feuchte und Dampfkonzentration – strategisch in der Anlage platziert. Als Technologie für die biologische Dekontamination von Oberflächen war es entscheidend, den Bereich für die biologische Dekontamination durch Maximierung der exponierten Oberfläche vorzubereiten. Die Inkubatoren wurden gekühlt, gereinigt und wie Schränke und Luken mit offenen Türen belassen, damit der Dampf leicht eindringen konnte.

Die Anlagenbetreiber stellten sicher, dass alle Bereiche vor dem Einsatz des RBDS vorgereinigt wurden, um alle Partikel (Staub/Schmutz) und alle sichtbaren groben Verunreinigungen (Schimmelflora/Biofilm), die potenziell lebensfähige Mikroorganismen beherbergen könnten, zu entfernen.

Nach einem erfolgreichen Systemtest wurde der Zielbereich versiegelt und das HVAC-System, das die Anlage versorgte, abgeschaltet. Während der Dampfinjektionsphase wurde Peroxid in die Anlage eingebracht, um die erforderlichen Sättigungsbedingungen zu erreichen. Bei Sättigung bildet sich auf allen exponierten Oberflächen eine unsichtbare Mikrokondensatschicht. Zusätzlich wirken luftgetragene Partikel und Mikroorganismen als Kondensationspunkte, so dass das Bioquell RBDS-Verfahren sowohl die Oberflächen als auch die Umgebung selbst biologisch dekontaminiert.

Nach einer Verweilphase, die eine angemessene Dampfverteilung in der gesamten Anlage sicherstellte, wurde das HVAC-System wieder in Betrieb genommen, um die Überdruckkaskade wiederherzustellen und den Dampf aus der Anlage zu entfernen. Die Dampfkonzentration wurde weiterhin überwacht, und sobald sie unter dem HSA-Grenzwert für die berufliche Exposition lag, zog das Ecolab Bioquell RBDS Team sterile Reinraumkittel an, um die Anlage erneut zu betreten und die BIs-, CIs- und HPV-Geräte zu bergen.

Verifizierung: 6-log Geobacillus stearothermophilus Biologische Indikatoren (BI) wurden in der gesamten Anlage platziert, um die formale Verifizierung des Kreislaufs zu gewährleisten. Ein Chemikalien-Indikator (CI) wurde ebenfalls platziert
neben jedem BI-Standort, um ein sofortiges erstes Ergebnis zu liefern.

Ergebnisse

Alle CIs zeigten einen Farbumschlag, der mit einer ≥6-log Reduktion der Gesamtkeimzahl einherging. Die BIs wurden am selben Tag inkubiert und nach 7-tägiger Inkubation waren alle exponierten BIs erfolgreich deaktiviert, was den erfolgreichen Einsatz des Bioquell RBDS belegt.

Zusammenfassung

Innerhalb von nur sechs Stunden, einschließlich Aufbau und Betrieb, war der Einsatz des Bioquell RBDS bei HiTech Health erfolgreich, da eine 6-log Reduzierung der Keimbelastung in der gesamten klassifizierten Einrichtung von den Klasse A BSCs bis zu den unterstützenden Bereichen der Klasse D nachgewiesen werden konnte.

Um die endgültige Bestätigung zu erhalten, dass die Anlage sowohl funktionsfähig als auch betriebsbereit ist, beschloss das Team von HiTech Health, die Anlage leer zu lassen und das HVAC-System noch 5 Tage in Betrieb zu lassen, nachdem die Umweltüberwachung und die Entnahme von Luftproben abgeschlossen waren. Alle zurückgesandten Proben entsprachen den Spezifikationen ihrer Güteklasse, was zeigt, dass die Anlage und das HLK-System in der Lage waren, die durch die RBDS-Intervention erreichten aseptischen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Die Anlage wurde anschließend für die GMP-Herstellung von aseptischen Arzneimitteln für neuartige Therapien (ATMP) zertifiziert. Dank dieser Anstrengungen konnte die Anlage ohne Verzögerungen in Betrieb genommen werden und es traten keinerlei Probleme im Zusammenhang mit Kontaminationen auf.